Paul Pisker in Israel gestorben

Paul Pisker: Wie erst jetzt bekannt wurde ist der aus Krems vertriebene Paul Pisker in Akko in Israel verstorben. Die Eltern hatten ein Geschäft in der Sparkassegasse 2 (früher Postgasse).Bereits 1937 verließen sie Krems angesichts des immer stärker werdenden Antisemitismus. Nach einem erfolglosen Fluchtversuch konnte die Familie Pisker gemeinsam mit der Familie Nemschitz aus Krems auf dem Donauschiff bis Rumänien und von dort mit einem illegalen Transport nach Palästina fahren. Paul Pisker arbeitete auf Orangenplantagen und als Holzfäller. Bis zu seiner Pensionierung war er bei der Nationalversichungsanstalt in Akko beschäftigt. Paul Pisker hat Krems nie wieder besucht.

Mit dem Tod von Paul Pisker ist wieder ein Stück vertriebenes jüdisches Krems verschwunden. „Wenn die Pläne für eine Gedenkstätte auf dem Platz des ehemaligen Friedhofswärterhauses auf dem jüdischen Friedhof weiter verzögert werden, gibt es in Kürze keine lebenden Juden aus Krems, denen damit gezeigt werden könnte, dass die Stadt aus der Vergangenheit gelernt hat“, meint der Historiker Robert Streibel. Auf der homepage www.judeninkrems.at wird auch Paul Pisker ein Denkmal gesetzt werden. In Kürze werden dort auch Ausschnitte von den Interviews abrufbar sein.