Und plötzlich waren sie alle weg
Ausstellung über die Juden von Krems
Robert Streibel
Die Ausstellung ist ein Versuch, nicht nur die Kremser Tradition des Antisemitismus mit seinen fatalen Auswirkungen darzustellen, sondern auch den Lebensweg einzelner jüdischer Famlien nachzuzeichnen. Erstmals war es auch möglich an konkreten Beispielen zu zeigen, das Widerstand möglich war. Durch den Einsatz des Landarbeiters Severin Worel konnte gegen Kriegsende eine Massenerschießung von Juden in Droß verhindert werden. Der Kremser Kaufmannssohn Ernst Neuner hat, selbst von der Verfolgung bedroht, konnte ein Netz der Solidarität knüpfen und so an die 1.000 Pakete mit Lebensmitteln nach Theresienstadt schicken. In der Aktion „Offenes Archiv“ wurde Interessierten alle Archivunterlagen die Täter und Opfer betreffen, zugänglich gemacht , um sich so selbst ein Bild von den Ereignissen zu machen. Mehr als 500 Besucher nützten im November 1995 die Gelegenheit, diese einmalige Präsentation der Geschichte in der Galerie „Kultur Mitte“ zu besichtigen. Da für die Ausstellung in Krems nur für etwas mehr als drei Wochen Platz war, wanderte sie nach dem 30. November wieder ins Archiv. Die Ausstellung ging 1996 auf Wanderschaft und wurde von 7. bis zum 29. Mai 1996 im Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung, (Praterstern 1, 1020 Wien) präsentiert. Bei der Eröffnung des WEINstadtmuseums Krems wird die Ausstellung in der Zeit von 26. Juni und 1. September 1996 wieder in Krems zu sehen sein.
In einem Kasten
Dokumentensammlung anfordern Die Aktion „Offenes Archiv“ wird verlängert und gegen einen Unkostenbeitrag von öS 400,- können Schulen, Lehrer oder Interessierte die Dokumentensammlung über die „Täter“ und „Opfer“ anfordern. Interessierte rufen die Galerie „Kultur Mitte“ Tel. 02732/82 413.
Die Geschichte der Juden von Krems als tragbares Denkmal auf CD ROM Um das Material über die Geschichte der Juden von Krems als exemplarischen Fall für die Entwicklung unserer Gesellschaft medial aufzubereiten, hat sich eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Beteiligt sind: Joseph Hartmann, Martin Mucha, Matthis Podgorski und Dr. Robert Streibel. Interessenten melden sich bei: Echoraum (Josph Hartmann), 1150, Sechshauser Str. 66; Tel. 812 99 27; e-mail: echoraum@ping.at