Aufruf an die Stadt Krems: Wann, wenn nicht jetzt

Aufruf an die Stadt Krems zu ihrer historischen Verantwortung zu stehen und die jüdische Geschichte nicht zu verdrängen und auszuklammern

Im Jahr 2005 feiert die Stadt Krems 700 Jahre Stadtrecht. Die Geschichte der Stadt Krems kann nicht geschrieben werden, ohne auch die Geschichte der jüdischen Bevölkerung zu erwähnen, eine Geschichte zwischen Leben und Tod: Das Zusammenleben mit der christlichen Bevölkerung wurde immer wieder von Pogromen, Demütigung und Vertreibung abgelöst. Den Abschluss in dieser jahrhundertelangen Politik setzte der Nationalsozialismus. Das Denkmal auf dem jüdischen Friedhof verzeichnet 127 vertriebene und ermordete Jüdinnen und Juden. Ein einziger Jude kehrte 1945 nach Krems zurück. Da die Synagoge 1978 abgerissen wurde, ist der jüdische Friedhof der letzte Ort, an dem die Geschichte der jüdischen Gemeinde gezeigt und erlebt werden kann. Das Friedhofswärterhaus in dem zur Zeit eine provisorische Ausstellung gezeigt wird, ist ein feuchtes, stinkendes Loch. Die Pläne für eine Neugestaltung dieses Bereiches durch die Architekten Walter Kirpicsenko und Alexander Klose liegen vor und würden einen innovativen Beitrag für eine andere Gedenkkultur setzen. Die Unterzeichneten fordern die Stadt Krems auf, zu ihrer historischen Verantwortung zu stehen und das Projekt zur Neugestaltung des Friedhofswärterhauses auch finanziell zu unterstützen. 700 Jahre Stadt Krems. In diesem Jahr sollte eine Entscheidung über dieses Projekt fallen, nach zwei Jahren Verzögerungstaktik.

Wann, wenn nicht jetzt!

Noch leben einige wenige Nachkommen vertriebenen Kremser Familien in Israel und Amerika.

Setzten wir ein Zeichen.

Unterschreiben Sie diesen Aufruf und senden Sie ein Mail an Bürgermeister Franz Hölzl (bgm@krems.gv.at) und die Vizebürgermeister Erwin Kirchenhofer 2.vbgm@krems.gv.at und Mag. Wolfgang Derler (wolfgangderler@aon.at) und ein email an r.streibel@utanet.at