Die Jüdisch-geschichtlichen Stätten In den österreichischen Bundesländern

Josef Pick, Wien 1935, im Selbstverlag

Niederösterreich

Liesing:

Eine Synagoge. Sie befindet sich in der Nähe des Bahnhofes.

Mödling:

Synagoge und Friedhof.

Baden bei Wien:

Synagoge und Beth Hamidrasch ( Lehrhaus), dieses seit 1878.

Tribuswinkel:

Synagoge und Judenhaus.

Neunkirchen:

Bereits im 15.Jahrhundert lebten Juden in Neunkirchen, und zwar in einer eigenen Judengasse. Im Jahre 1496 wurden sie aus der Stadt vertrieben. Das Gebäude der „Judenschul“ wurde in der Folge zu den verschiedensten Zwecken verwendet; heute dient es dem Gasthaus ,,Zum goldenen Löwen“ als Pferdestall.

Wiener Neustadt:

Im Jahre 1847 wurden bei Erdarbeiten in Wiener Neustadt in der Gegend des ehemaligen Friedhofes einige jüdische Grabsteine aus dem 13.und 15.Jahrhundert gefunden, die auf Veranlassung des Wiener Predigers Isak Noa Mannheimer nach Wien geschafft und im alten Friedhof in der Seegasse verwahrt wurden. Später aufgefundene Steine wurden nicht mehr nach Wien gebracht, sondern in die dortige Stadtmauer eingesetzt. Die ältesten unter diesen Grabsteinen stammen aus dem Jahre 1285. Wiener_Neustadt ist also_ nach Wien und Krems die Drittälteste jüdische Gemeinde in Österreich. Auch ihre Geschichte kennt gute und böse Zeiten. Als der „Schwarze Tod“ in Österreich wütete und man die Juden als Schuldige verfolgte, stellte Herzog Albrecht II.( 1336-1358) sie unter seinen Schutz. Im Jahre 1370 aber wurden auf Befehl Albrechts III. alle Juden Wiener_ Neustadts gefangengesetzt, um erst gegen Erlag einer großen Summe wieder freigelassen zu werden. Im Jahre 1443 wurden die Wiener_Neustädter Juden wieder, wie schon öfter, von allen Ämtern ausgeschlossen. Gerade in diesen schweren Zeiten hatte ein beteunder Mann die Geistige Leitung ihrer Gemeinde inne, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand: Rabbi Isserlein, weit über die Grenzen Österreichs bekannt als Verfasser des Werkes,, Trumat Hadeschen“. Er führte seine Gemeinde ungefähr 35 Jahre lang, bis zu seinem Tode im Jahre 1460. Sein Grab aber ist bis heute unauffindbar geblieben.

Im Jahre 1496 erließ Kaiser Maximilian den Befehl, daß sich nach dem Dreikönigstage in Wiener_Neustadt , Neunkirchen und in der ganzen Steiermark kein Jude mehr aufhalten dürfe. Die Häuser der Wiener_Neustädter Juden, die Schule und das Bad ließ der Kaiser verkaufen; die Synagoge schenkte er der Stadt und im darauffolgenden Jahre wurde sie in eine Kirche mit drei Altären umgewandelt. Die Folgen der Judenvertreibung stellten sich bald ein. Handel und Verkehr nahmen in erschreckendem Maße ab. Wenn sich auch wieder einzelne Juden in Wiener Neustadt einfanden , so ist es doc h gewiß , daß selbst im 19. Jahrhundert , bis 1848 , in Wiener- Neustadt keine Juden ansässig waren. Wenn sich Juden in Wiener-Neustadt tagsüber geschäftlich aufhielten, mußten sie die Stadt am Abend verlassen und in Neudörfl übernachten. Noch jetzt befinden sich dort das ,, Judenhäuschen“. Erst im Jahre 1848 konnten sich die Juden in Wiener Neustadt wieder ansiedeln. Aber ihre Toten mußten sie nach den umliegenden jüdischen Gemeinden , wie Mattersburg und Baden, bringen, da sie erst im Jahre 1889 einen eigenen Friedhof erwerben konnten. Im Jahre 1870 konnten die Wiener Neustädter Juden schon einen Rabbiner berufen und 1871 konstruierte sich die israelitische Kutusgemeinde. Im Jahre 1902 wurde eine moderne Synagoge erbaut. Der vom Prediger Mannheimer in Wien eingeführte moderne Gottesdienst wurde auch in Wiener Neustadt eingerichtet. Nach Kriegsende ,im Jahre 1918, wurde Wiener Neustadt eine orthodoxe Gemeinde. Jetzt fungierte dort Dr. Hillel Weiss, ein aus der Preßburger Jeschiba hervorgegangener Talmudist, als Rabbiner. Die Gemeinde zählt etwa 1300 Mitglieder und besitzt alle Einrichtungen einer gut geleiteten jüdischen Gemeinde. Im Jahre 1930 wurde die alte , ganz verfallene Synagoge zu einem herrlichen Kulturhause Beth_ Hamidrasch- umgebaut. Hainburg an der Donau:

In Hainburg bestand im 14.Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, deren Mitglieder aus dem nahen Preßburg stammten. Als im Jahre 1421 im Anschluß an die Vernichtung der Wiener jüdischen Gemeinde ,die Wiener Gesera, auch aus Hainburg die Juden vertrieben wurden, ließen sie in der Stadt nicht nur den Friedhof und die „Judenbäder,,. Zurück , sondern auch einen noch heute ( im Hofe des Hauses Wienerstraße 9) bestehenden gotischen Turm, der im Volksmund noch immer als Synagoge bezeichnet wird.

Groß- Enzersdorf bei Wien: Synagoge , die im Jahre 1865 erbaut wurde, und Friedhof.

Gänserndorf an der Nordbahn: Es besitzt eine Synagoge und einen Friedhof.

Hohenau an der Nordbahn: Die Gemeinde besitzt eine Synagoge und einen Friedhof. Im November 1933 haben die Judenfeinde den Friedhof geschändet.

Mistelbach, an dem Nordflügel der Ostbahn: Synagoge und Friedhof.

Korneuburg:

In Korneuburg befindet sich ein Magazin , das einst vor der Vernichtung der Jüdischen Gemeinde im Jahre 1421-die Synagoge war. Die Bauart des Gebäudes ist fast vollständig erhalten geblieben, es erinnert im Stil an die „Altneusynagoge“ in Prag. Kaiser Friedrich III. schenkte die Synagoge im Jahre 1469 der Stadt Korneuburg. Die „Judenschul“ ging dann in Privatbesitz einer dort altansäsigen Familie über, wurde später in die “ Roßmühle “ um wandelt und dient heute der Apotheke als Magazin.

Stockerau:

Synagoge und Friedhof.

Hollabrunn: Synagoge und Friedhof.

Klosterneuburg:

In Klosterneuburg findet man Hinweise auf eine mittelalterliche Synagoge. Die Stiftskanzelei soll ein Überrest jener “ Judenschul“ in der Wasserzeile ( jetzt. Hundskehle) sein, die urkundlich im Jahre 1375 erwähnt wird.

Unter Albrecht I. war Klosterneuburg der Schauplatz einer Judenverfolgung, deren Anlaß der Vorwurf einer Hostienschändung durch Juden war, obwohl der Bischof von Passau die Beschuldigung als haltlose Verleumdung nachwies.

Heute besitzt Klosterneuburg eine Synagoge , die erst im Jahre 1890 erbaut wurde.

Tulln an der Donau:

Die Synagoge der bis zur Vertreibung im Jahre 1421 hier ansässigen Juden wurde im Jahre 1422 dem Schottenstift in Wien zum Geschenk gemacht.

Hadersdorf am Kamp:

Hier besteht noch das Gebäude einer alten Synagoge In der Kremsergasse. Heute beherbergt es das Gasthaus Hohenstein.

Horn, an der Franz_ Josefs_Bahn: Bethaus und Friedhof.

Eggenburg:

Im 16. Jahrhundert wurde in Eggenburg eine Judenansiedlung gestattet.

Krems an der Donau:

Hier bestand schon vor dem Jahre 1430 eine Synagoge, da in diesem Jahre urkundlich eine „Judenschul“ erwähnt wird.

Aus dieser Zeit sind auch Grabsteine erhalten. Einige sind im städtischen Museum aufbewahrt , andere sind als Ecksteine einzelner alter Häuser verwendet oder in die Außenmauer der Piaristenkirche eingelassen worden. Heute besitzt die Jüdische Gemeinde eine Synagoge und zwei Friedhöfe.

Stein: In Stein lebten immer nur einzelne jüdische Familien , so spricht eine Urkunde aus dem Jahre 1669 von 3 Familien.

St.Pölten:

Aus historischen Dokumenten der Stadt St.Pölten ( ehemaliger Bischofssitz) geht hervor, daß schon im Mittelalter Juden dort ansässig waren.

Im ersten Jahrzehnten des XIV. Jahrhunderts ist St.Pölten durch einen blutigen Aufruhr gegen die Juden gekennzeichnet.

Im Jahre 1306 wurden viele Juden getötet und ihrer Habe beraubt. Herzog Albrecht I. unterdrückte den Aufruhr mit Gewalt. Er legte der Stadt und dem Kloster eine Strafsumme von 3500 Pfund auf. Im Jahre 1625 wurde die Vertreibung der Juden ( und der Kalvanisten ) von Richter und Rat dekretiert. Konkurenzneid war auch hier das Motiv.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts war den Juden das Wohnen in der Stadt nicht erlaubt.

Neu zugewanderte Juden ließen sich in der Umgebung nieder. Sie stammten größenteils aus Mähren und Böhmen und befaßten sich mit Hausierhandel.

Die Beerdigung ihrer Verstorbenen mußte in Krems, Ybbs und anderen Orten stattfinden.

Im Jahre 1875 Konstruierte sich die jetzige Kutusgemeinde. Im Mai 1859 ging ein als Begräbnisstätte geeingnet befundener Platz in der Teufelshoferstraße in den Besitz der Kutusgemeinde über. Im Mai 1859 ging ein als Begräbnisstätte geeignet befundener Platz in der Teufelshoferstraße in den Besitz der Kutusgemeinde über. Im Mai 1906 wurde ein neuer Friedhof mit einer modernen Zeremonienhalle in der Karlstettnerstraße, anschließend an den allgemeinen Friedhof der Stadt , eröffnet.

Viele Jahre hindurch mußte der Gottesdienst in einem gemieteten Zimmer abgehalten werden. Die jetzige Synagoge , ein monumentales Gebäude, eine Zierde der Stadt, wurde am 17.August 1913 eingeweiht.

Die St.Pöltner Kutusgemeinde umfaßt mit dem zu ihr gehörigen Sprengel ungefähr 350 Steuerträger . In der Stadt selbst wohnen rund 100 jüdische Familien , allen Berufsständen angehörend , in Frieden mit der christlichen Bevölkerung .

Amstetten:

Alter Friedhof vom Jahre 1859, neuer Friedhof seit dem Jahre 1849.

Israelitische Kutusgemeinde in den Bundesländern.

Amstetten ( N;Ö.). Besteht seit 1881. Dazu gehören die politischen , bezw. Gerichtsbezirke Amstetten, Gaming, Haag, Melk, Persenburg, Pöggstall, St.Peterming , Haag, Melk, Persenburg, Pöggstall, St. Peter i.d. Au, Waidhofen a.d. Y, Ybbs a.d. D. Seelenzahl 200, Steuerzahler 90. Budget S 9650.-. Präses: Kmzr. Gottlieb Mahler_Kammelbach, Vizepr. Salamon Hoffmann ˆ Purgstall, Adolf Berger_ Amstetten. Rabkohn ˆPurgstall, Adolf Berger_ Amstetten. Rabbiner: Prof. Dr. Schächter _ St.Pölten. Religionslehrer, Sekretär und Kantor: Salamon Fried _Purgstall. Bethäuser in Amstetten und Purgstall. Alter Friedhof seit 1859,neuer seit 1894. Frauenverein in Amstetten.

Baden ( N.-Ö.). Besteht seit 1878. Dazu gehören die Ger. Bzke. Baden, Pottenstein und die Gemeinde Gumpoldskirchen. Sz. Zirka 2400, Stz. 700. Pr.Anton Stern. Vpr. Heinrich Fleischmann. Vmtgl. Moritz Letzter , Adolf Gelles. Oberrb.Dr.H.Carlebach, Rab. Salomo Friedmann. Rlgl. Bernhard Löwy, Rosa Glaser. Skr. Kurtz. 2 Schächter.3 Diener. Synagoge .3 Bethäuser. Mikwah.,, Chewra Kadischa“ seit (1874) , Pr. Ehrenmtgl. Ludwig Lackenbacher. Vrst. Alexander Braun, Gustav Ödenburger, Skr.Ignatz Kohn.- ,, Bikur Cholim“ , Pr. Bernhard Affenkraut . Vpr.Moritz Letzter. Skr. Willy Reis. Frauenverein ( 250 Mtgl.) Leitung: Fr. Dr. Kraus, Hewig Braun, Jenny Austerlitz.

Deutschkreuz ( Bgld.). Besteht seit etwa 1500. Dazu gehört:Baumgarten, Grim,Leipersbach, Mörbach, Schattendorf, Unt.Petersdorf. Sz. Zirka 650, Stz. 80 . Budget S 17.448.-. Pr. L. D.Spiegel Vpr. Adolf Gerstl. Vstm. Wilhelm Dux, Gustav Feigelstock, Jakob Komin. Oberrab. Löwy Grünwald. Rlgl. u. Skr. David Weiner. Kt. Abraham Weiß, Jeremias Schwarz. Tempel diener Simon Hirschl. Synagoge ( 1832). Bethäuser: Tiferes Bachurim, Beth hamidrasch des Oberrab. Mikwah. Friedhof ( zirka 300 J.alt) . Gräber der Rabb. Löb Hamburger , Menachem Katz ( Prosnitz), David Friedmann . Schule. Siechenhaus. Pinkas im Museum zu Eisenstadt.

Eisenstadt ( Bgld.). Besteht seit dem 13.Jahrhundert. Dazu gehören alle Gemeinden des Bezirksgerichts_Sprengels. Sz. 583, Stz. 190. Budget S 27.945.- Pr. Sigmund Wärndorfer. Vpr. Josef Klein, Juda Hirschler, David Hess jun. Vstm. Adolf Fürst, Wilhelm Schneider. Oberrab. Und Rlgl. Markus Schlesinger. Skr. Dr. Zoltan Sollte“z . Synagoge (1280, neuerbaut 1834). Privatsynagoge der Familie Wolf ,erbaut im 17. Jahrhundert durch Samson Wertheimer. Mikwah seit dem 13. Jahrhundert. Alter Friedof errichtet im 17; neuer im 19.Jahrhundert: Gräber: M“haram Asch, Rab. Leml u. Michl Glogau, Ahne u. Verwandter des Rabbi Jesais Männer. Siehe Dr. Wachstein,, Eisenstädter Forschungen“ Bd. 1 u.2. Vereine: Bikur Cholim, Nichum Awelim, Ez Chayim, Talmund Thora u.a. Volksschule ( 6 klassige) Mit Öffentlichkeitsrecht; ferner subventioniert sie die Talmund Thora_Schule. Spital.

Unter dem Namen Unterberg_Eisenstadt besitzt die Kultusgemeinde das verbriefte Recht der politischen Autonomie ( politsiche Selbstverwaltung) und ist als „Judengasse“ oder „Ghetto“ , vermöge ihrer Rechte und ihrer eigentümlichen architektonischen Bauweise weit über die Grenzen unseres Bundesstaates bekannt und berühmt. ( Das Schulklopfen, das Absperren der Gasse an jüd. Feiertagen usw.) Hier befindet sich auch das sehenswürdige Museum des Herrn Sandor Wolf mit seiner Sonderabteilng für jüdische Altertümlichkeiten.

In jüngster Zeit wurde hier das “ Jüdische Archiv für das Burgenland“ errichtet.

Pinkas: Das berühmte „Schwarze Buch“ vom 17. Jahrhundert , ferner die Protokoll_Bücher und sonstige geschitliche Aufzeichnungen verschiedener Vereine ( Chewrah_Buch), die ebenfalls bis z um 17.jh. zurückgeben.

Frauenkirchen ( Bgld.). Besteht seit 1714. Dazu gehört: Andau, Apelton. Gols, Ilnitz , Neusiedl a/S., Pamhagen , Tadeten, Wallern. Sz. Zirka 400, Stz. 90. Budget S 20.000.-. Pr. Isidor Fried. Vpr. Salomon Lunczer. Vrstm. Adalberrt Rachnitzer , Ignatz Schey, Salomon Steiner. Oberrab. M. S. Löwy Rlgl. Josef Schwarz . Kt. David Reinherz , Adolf Stark. Synagoge ( zirka 90 Jahre alt) . Mikwah , Friedhof ( 1714). Gräber: Jüd. Volksschule: Pr. Oberrab. Löwy, Schulleiter M. Krausz. Vereine. Und Mädchengruppe.

Gänserndorf ( N;-Ö.). Besteht seit 1907. Dazu gehört: Angern, Auerstahl,Bockfließ, Deutsch_ Wagram, Götzendorf, Lossee, Marchegg, Matzen, Pyrawarth, Roggendorf, Strasshof. Sz. 540. Stz.120. Budget S.6400. Pr.Bernhard Fleischer, Vpr. Ing. Siegfried Drill, 12 Vorstandsmitglieder. Rabb. Dr. M. Rosenmann, Wien. Rlgl. Leopold Kreuzer. Synagoge, Bethaus in Lassee, Friedhof.

Graz( Stmk.). Besteht seit 1869. Dazu gehört das ganze Land Steiermark. Sz. 2420, Stz. 802. Budget 186.981. Pr. R.A. Dr. Robert Sonnenwald. Vpr. Gustav Pollak und Karl Schwarz. Vstm. Salomon Bonyhady, Albin Engelmann, Oskar Freudmann, Elias Grünschlag, Ernst Herlinger, Julius Preis , Samuel Weiss. Landesrabbiner Univ. Prof. Dr. David Herzog. Rlgl. Dir. Julius Steiner, Heinrich Heimann, Max Jellinek, Jakob Koffler, Heinrich Katz, Karola Elter. . Skr. Dr. Leopold Lemberger. Ktr. Heinrich Katz, Josef Benedikt, Jakob Koffler.

Funktionäre : Jakob Rokach , Flora Tins, Franz Schäfer. Synagoge ( 1892) . Orth. Bethaus, Vrst. Isaak Hermann. Bethaus in Leoben , Vrst. Benzion Gewing, Ottokar Popper. Beth. In Judenburg . Vrst. Adolf Gottlieb, dort, Alfred Bauernfreund , Knittfeld. Temporäre Bethäuser in Bad Aussee u. Gleichenberg während der Kursaison. Mikwah (1869). Friedhöfe in Graz (1865) , Gleichenberg , Judenburg und Knittfeld. Ferner existieren jüdische Abteilungen auf dem kommunalen Friedhof in Leoben und in Bad Aussee.

“ Matnot Anjim“ Armenbeteilungsverein (1882). Mtglz. 80. Gründer: Rab. Dr. Samuel Mühsam Graz. Prs. Landesrab. Prof. Dr. Herzog . Vpr. Abraham Reisz. Kas. Samuel Weiss. Skr. Robert Weiss. Ktrl. Moritz Freiländer . Revis. Samuel Stern jun; Leopold Scheck.

Grazer isr. Frauenverein ( 1881) . Mtglz.308. Ehrenpr. Charlotte Stern. Pr. Lina Adler . Vpr. Ilona Neumann. Skr. Elsa Schwarz . Vstm Sophie Bader, Bertha Bettelheim, Olga Blüh, Herma Feuerstein, Elsa Salzer, Anny Neumann, Aranka Pollak , Lina Reisz, Gisela Rendi, Rosa Rendi, Mella Strassmann, Johanna Weiss. Mensa academica iudaica.

Groß-Enzersdorf ( N;-Ö.). Besteht seit 1898.

Umfaßt den Gerichtsbezirk. Sz. 220. Stz.70. Budget S 10.000. Pr. Ferdinand Mandl, Vpr. Dr. Karl Katz. Vm. Moritz Neumann. Rab. Dr. A. Schweiger Mödling. Rlgl . Skr. u. Kantor Adolf Quittner. Synagoge ( erbaut 1865) Friedhof.“ Makkabi“. Memorialbuch ( Pinkas).

Güssing ( Bgld). Besteht seit 400 Jahren. Dazu gehört der Bezirk Güssing u. Jennersdorf . Sz. 140, Stz. 38. Budget S 10.000. Pr. Ferdinand Mandl, Vpr. Dr. Karl Katz. Vm. Moritz Neumann . Rab. Dr. A. Schweiger Mödling. Rlgl

Skr. u. Kantor Adolf Quittner . Synagoge ( erbaut 1865) Friedhof. ,, Makkabi“. Memorialbuch ( Pinkas).

Hohenems ( Vorarlberg). Besteht seit 1849. Sz. 24. Stz. 14. Pr. Ivan Landauer . Vstm. Hary Weil, Bernhard Schwarz. Rab. Dr. Link- Innsbruck. Kt. Jakob Weil. Synagoge (1770-72). Friedhof (1617). Die Gemeinde besitzt aus früher Zeit ein Schulhaus, das nicht mehr für Schulzwecke benützt wird und ein Rabbinatshaus, welches vom Vorbeter J. Weil bewohnt wird. Oberkantor Sulzer u. Prof. Dr. Steinach entstammen dieser altehrwürdigen , leider ganz entvölkerten Gemeinde .

Ober-Hollabrunn ( N;Ö.). Dazu gehört: Göllendorf , Gmund, Hadras, Haugsdorf, Kalladorf, Maillenberg, Retz, Schöngrabern, Wullersdorf, Sz. 420. Stz. 92. Budget S 6300. Pr. Alfred Fischer ( Hollabrunn) Vpr . Ignaz Kurz ( Retz). Vmtgl. Ing. Emanuel Wolf, Wilhelm Hauser, David Meller, Rudolf Ehrlich, Alois Seidl, Leo Wallisch, Theodor König. Rab. Dr. M. Rosenmann, Wien. Obkt. U. Rlgl. Siegmund Jellinek. Synagoge. Friedhof.“ Chewrah Kadischa“.

Horn ( N;Ö.). umfaßt den ganzen pol. Bezirk Sz. 250. Stz. 50. Budget S 3100 Pr. Jakob Kummermann . Vzpr. David Schlessinger , Vmtlg. Ludwig Pollatschek, Hermann Mandl, Ferdinand Pollatschek, Siegfried Adler, Ludwig Schlesinger Rab. Dr. M.G. Meherer, Wien. Rlgl.

Samuel Neubauer, Krems . Kantor Alfred Neufeld. Bethaus. Friedhof.,, Chewrah Kadischa“.

Innsbruck. ( Tirol). Dazu gehören alle Ortschaften Tirols. Sz. 400. Stz. 120. Budget S 21.000. Pr. Julius Posch. Vpr. Ing. Richard Berger . Vstm. Salomon Baum, Julius Meisel, Adolf Neumann, Ing. Josef Adler, Dr. Ed. Fuchs , Josef Schulhof , Richard Schwarz, Karl Bauer, Simon Graubart. Rab. u. Rlgl. Dr. Josef Link. Chewrah Kadischa. Jüd. Frauenverein. Verein der jüd. Kaufmannschaft.

Kitsee ( Bgld.). Besteht seit 1600. Dazu gehört die Gemeinde Edelstahl. Sz. 58. Stz. 20. Budget S 4068. Pr. Moritz Zopf. Vpr. Jakob Singer. Vstm. Alexander Kropp.. Oberrab. Armin Perls. Rlgl . Jakob Schapira . Synagoge ( 1600). Grab des Rabbi Hirsch Brodi . Chewrah Kadischa, Vstd. Gabriel Berger.

Klagenfurt( Kärnten). Besteht seit 1922. Dazu gehört das ganze Land Kärnten. Sz. 226. Stz. 114. Budget S 14.000. Pr. Nathan Kriegsfeld . Vpr. Ignaz Ostermann . Vstm. Simon Friedländer, Emanuel Neumann, Osias Fischbach ( Villach) , Jakob Schaier, M. Zeichner, Ig. Stössl, Erich Reger. Oberrab . u. Rlgl Ig. Hauser. Kt. Abraham Sieder- Chaneles. Synagoge (1902). Friedhof ( 1888). “ Chewra Kadischa“ ( 1886).

Klosterneuburg ˆTulln ( N;-Ö.). Besteht seit 1890. Umf. Gerbzk. Klosterneuburg , Tulln, Atzenbrugg, Kirchberg a/ W. Sz. 700 Stz. 180. Budget S 5.000. Pr. Jakob Scheuer, Vzpr. Josef Spritzer. Vstm. Ignatz Ehrenfest , Emanuel Schrenzel, Ludwig Kraus, Rudolf Grünwald, Norbert Erber, Friedrich Fleismann, Leopold Schulhof, Ing. Walter Fischl. Rab. Dr. A. Schächter, St. Pölten. Rlgl; Skr. u. Kt. Wilhelm Steiner. Synagoge. Bethaus in Tulln. ,, Chewrah Kadischa“, ,, Isr. Frauen Wohltätigkeitsverein „: Pr. Dora Weiss, Vpr. Eugenie Erber, Kas. Josefine Ehrenfest. Mtglzl. 46.

Kobersdorf ( Bgld). Dazu gehört: Ob. Petersdorf, Ob. Rabnitz, Weppersdorf, Kaisersdorf, Weingraben, Drassmarkt, Kaol, Lindgruben, St. Martin, Neudorf. Sz. ( in Kobersdorf) 170, Stz. 64. Pr. Isidor Hacker. Vpr. Ludwig Hirschl. Vstm. Wilhelm Hacker, Sandor Hacker, Benedikt Hacker. Oberrab. Moses Lipschütz . Skr. Ignaz Klein. Kt. Bernat Gross. Tmpld. Joel Holzer. Synagoge . Bethaus ( 1860) . Mikwah. Friedhof. Gräber: Die Rabbiner Lazar Alt, David Eibnitz Sam. Chajim . Volksschule ( staatl. Subventioniert ). Mädchenverein.

Krems a/ D.( N.-.Ö.). Umfaßt die Ger. Bzke. Krems, Gföhl, Langenlois, Mautern, Pöggstahl, Spitz a/D. Sz. Zirka 200. Stz. 72. Budget S 8.00. Pr. Josef Pisker. Vpr. Ignatz Rephan. Vmtgl. Dr. Paul Brüll, Samuel Geiduschek , Arnold Kerpen, Norbert Sachs, Alfred Schafranek, Leopold Schafranek. Rlgl. u. Kt. Samuel Neubauer. Synagoge. Friedhof. Alter Friedhof. Zionist. Ortsgruppe mit allgem. Jüd. Heim.

Ins Netz gestellt von Saima Shah im Rahmen eines Praktikums.